Kapitel 1 – Ankunft am Lago Maggiore
Generell möchte ich gleich vorwegsagen, wer es mag, individuell durch den Dschungel zu wandern oder lieber möglichst wenig Menschen sehen möchte während seiner Urlaubszeit, der ist sicherlich in großen Teilen Norditaliens falsch. Das Gebiet um den Lago Maggiore ist schon touristisch erschlossen, bot aber für unseren Geschmack, zumindest in der Nebensaison, genug Ruhe und Abstand zum hektischen Treiben unserer Heimat. Auch wenn es sich hier nicht um „All-Inklusive-Kirmes-Tourismus“ handelt, empfehle ich den Abenteurern unter euch lieber in unsere Berichte zum Thema Neuseeland zu reinzuschauen, da sieht das ganze etwas anders aus. Warum das beliebte Reiseziel Lago Maggiore aber dennoch interessant und eine Reise wert ist, dass erfahrt ihr im Folgenden.
Der zweitgrößte See Italiens
Unser Weg von Deutschland führte mit dem Auto durch die Schweiz und den St. Gotthard-Tunnel bis zum Lago Maggiore. Sobald das St. Gotthard-Massiv einen am anderen Ende des Tunnels wieder ausspuckt, hat man das Gefühl im Süden zu sein. Mediterranes Gefühl kommt sofort auf, obwohl man sich vorerst noch auf Schweizer Boden befindet. Denn etwa ein Fünftel des Lago Maggiore liegt in der Schweiz. Sobald man dann das Seeufer erreicht hat, führt die gewundene Küstenstraße immer entlang des Sees, immer mal wieder durch eins dieser schnuckeligen kleinen Dörfer.
Wir wollten uns mit dem Zelt auf einem Campingplatz in der Nähe von Verbania niederlassen, da dies ein relativ zentraler Ausgangspunkt für unsere Ausflüge sein würde. Dies stellte sich als clevere Wahl heraus, da man ganz wunderbar viele Orte am Lago Maggiore mit dem Wassertaxi erreicht. Dies ist nicht nur deutlich angenehmer als bei warmem Wetter im Auto zu sitzen, es ist auch eine gute Gelegenheit die Bergseen Landschaft Norditaliens vom Schiff aus zu beobachten und zu genießen.
Wir waren eigentlich von Anfang begeistert von der Gegend, unter anderem weil wir mal wieder in Italien waren und die italienische Lebensart einfach lieben, aber auch weil es hier echt schön war und vom Badeort, über historische Burgen, bis zur Bergwanderung alles geboten wurde.
Als dann das Zelt aufgestellt war und das erste Eis verspeist war, genossen wir erst mal die wunderbare Aussicht vom Ufer des Sees auf die umliegenden Berge.
Cannobio
Da wir uns natürlich auch ein wenig in der Gegend umsehen wollten, machten wir uns direkt am Anfang auf in das kleine italienische Dorf Cannobio. Es sollte Markt in Cannobio sein und das Wetter war herrlich also fuhren wir nach Verbania und nahmen von dort das Boot bis nach Cannobio. Mit dieser Fortbewegungsart bekamen wir direkt einen kleinen Überblick über den Lago Maggiore und konnten die Sonne genießen.
Als wir dann in Cannobio von Bord gingen, waren wir erstaunt wie viele Menschen auf den Straßen dieses kleinen Dorfes umherliefen. Der Markt zog Touristen und Einheimische aus dem ganzen Umland an. Hier konnte man wirklich alles finden, von Kleidung, Sonnenbrillen, Schmuck und so dies und das, bis zum Teil wo die lokalen Produzenten ihre Ware verkauften. Italienische Salami aus der Gegend, Käse und sehr leckeres Obst und Gemüse. Antipasti und Wein und Honig. Hier konnte man sich so richtig eindecken. Wir waren mit dem Zelt unterwegs und demnach ohne Kühlschrank und konnten leider nichts mitnehmen. Allerdings sind vermutlich auch die Preise auf diesem Markt an die Touristen, die hierherkommen angepasst. Dennoch war es nett herumzuschlendern und die Gerüche und das Markttreiben zu genießen.
Wir kauften uns also ein Eis und setzten uns damit an den See. Danach schlenderten wir am Ufer des Flusses Cannobio entlang, welcher dem Ort seinen Namen gibt und durch den historischen Stadtkern zurück. Hier kommt richtig italienisches Gefühl auf, wenn man durch die verwinkelten Gassen streift. Viele große Sehenswürdigkeiten gibt es in Cannobio nicht, dafür aber eine Menge Atmosphäre und eine ganz wunderbare Promenade. Ein perfekter Ort, um einfach mal in Ruhe einen Cappuccino zu trinken und eine Weile auf den See zu schauen.
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